Smart industry control concept.Hands holding tablet on blurred automation machine as background
Mai 26, 2020 | in Industrie 4.0 | von Marco Nastasi
Zwei große Veränderungen und eine starke Kombination. Die Welt wird zunehmend digitaler und das beeinflusst uns in nahezu allen Aspekten unseres Alltags. Gleichzeitig steigt das Bewusstsein für die Auswirkungen des menschlichen und wirtschaftlichen Handelns. Kaum ein Begriff und Konzept hat sich in den Medien und Industrieveranstaltungen international so lange gehalten wie Nachhaltigkeit.
Im englischen Sprachraum als sustainability bekannt, sei die Verwendung, Unkenrufen zufolge, selbst nicht „sustainable“, also nicht nachhaltig. Trotz der inflationären Nutzung des Begriffs, hat er jedoch nicht an seiner Relevanz verloren, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Perspektive betrachtet.
Im Prinzip ist Optimierung auf Nachhaltigkeit an vielen Stellen nichts anderes als eine Kostenoptimierung. Verschwendung von Ressourcen, sei es durch Ausschuss oder ineffiziente Nutzung, sind letztendlich nichts anderes als zusätzliche Kosten, die sich negativ auf den Umsatz eines Unternehmens auswirken. Daher ist es im Interesse jedes Unternehmens solche Kosten so gering wie möglich zu halten.
Dies ist jedoch einfacher gesagt als getan, der Aufwand etwa für manuelle Prüfung ist hoch. Von Personal bis hin zur involvierten Bürokratie, Maßnahmenplanung und mehr können stellt dem Versuch Ausschuss und ähnliches zu reduzieren ein Limit in Form eben dieser Kosten entgegen.
Abhilfe kann hier die Digitalisierung schaffen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist fest mit der Industrie 4.0 und deren Werten verbunden. Das industrielle Internet der Dinge unterstützt das Vorhaben, dass der Verbrauch von Ressourcen nur dort und dann stattfindet, wo er nötig ist.
Die Kontrolle der Maschinenlaufzeiten kann optimale Auslastung garantieren und so Stromverbrauch reduzieren. Dazu erlauben automatisierte Messungen es Fehleinstellungen oder andere Probleme frühzeitig zu erkennen. Sensoren und Maschinendaten können konstant ausgewertet und Hinweise auf Verschleiß oder inkorrekte Einstellungen frühzeitig identifiziert werden. Damit können Ausschuss und unnötige Produktionszyklen vermieden bzw. reduziert werden. Ketteneffekte sind hier vielseitig. Ein geringerer Materialverbrauch durch reduzierten Ausschuss bei gleichbleibender Produktion wirkt sich auch auf reduzierte Liefer- und Lagerkosten aus und damit auch auf den CO2 Ausstoß, sowie verwandte Probleme von Lärm bis Feinstaubproduktion. Darüber hinaus kommt die Digitalisierung der Produktion bzw. dem Einbinden des Industriellen Internet der Dinge der Ressource Mensch ebenso zugute, da dieser entlastet und effizient eingesetzt werden kann.
So kann nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch wirtschaftlicher produziert werden. Berechnungen wie etwa die Overall Equipment Efficiency (OEE) können so trotz der Tatsache, dass sie nicht als solche dafür vorgesehen waren, dazu dienen nachhaltig zu wirtschaften.
Die Digitalisierung im Bereich der Industrie und Produktion bietet Unternehmen definitiv das Potenzial gesellschaftliche Verantwortung mit wirtschaftlichen Interessen zu vereinen.
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